- Foto Ragna Schirmer: Robert Dämmig, Buchcover: Verlag der rügendruck gmbh, 2019
- Carl Gustav Carus, Mondnacht, 1819, bpk Bildagentur Berlin: Gemäldegalerie Alte Meister – Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Nr. 116659) | Titel des Buchcover: Verlag der rügendruck gmbh, 2019
- Clara Wieck, 1838 – Lithographie von Andreas Staub
- Johannes Brahms, 1853 – Silberstiftzeichnung von Jean J. B. Laurens
Beziehungszauber
1. April 2019Clara Schumann und Johannes Brahms auf Rügen
von Reinhard Piechocki
Wenige Monate bevor die 36-jährige Clara Schumann unter höchst ungewöhnlichen Umständen am 19. März 1855 ein Konzert auf Rügen gab, gestand der erst 20-jährige Johannes Brahms seinem Freund, dem Geiger Joseph Joachim (1831 – 1907), freimütig sein Liebe zu Clara: „Ich glaube, ich achte und verehre sie doch nicht höher als ich sie liebe und in sie verliebt bin. Ich muss mich oft mit Gewalt halten, dass ich sie nicht ganz ruhig umfasse und gar …“
Der junge Brahms wurde unmittelbar nach dem Selbstmordversuch ihres Ehemannes Robert Schumann zu Claras größter Stütze. Als sie am 22. März 1855 von ihrer Konzertreise, die sie bis nach Rügen geführt hatte, wieder in Düsseldorf eintraf, empfing sie Johannes, der schon einige Wochen zuvor zu ihr in die Wohnung in der Bilker Straße gezogen war. Clara schrieb über die Rückkehr: „Ich kann’s gar nicht sagen, wie glücklich ich war, den geliebten Freund endlich wiederzusehen …“
Jede neue Biographie über Clara oder über Johannes steht vor der Frage: Was war eigentlich zwischen den beiden? Die Deutungen reichen vom rein platonischen Verhältnis bis zur unsinnigen These, Johannes Brahms sei der Vater von Clara Schumanns letztem Kind gewesen.
21 Jahre nach Claras Konzert auf Rügen kam Johannes 1871 für viele Wochen auf die Insel und vollendete unter dem Eindruck der herrlichen Kreidefelsen seine erste Sinfonie. Begeistert schrieb er seinem Verleger: „An den Wissower Klinken ist eine Symphonie hängen geblieben.“
Das vorliegende Buch schildert nicht nur ihre beiden Rügen-Aufenthalte, sondern analysiert auch ihre nach wie vor geheimnisumwitterte Beziehung auf eine ungewöhnliche Weise: Es werden zwölf Brahms’sche „Liebesbeziehungen“ (1858 – 1896) erzählt und dabei wird auch gefragt, ob und wie Clara darauf reagierte.
rügendruck gmbh, 2019
192 Seiten, über 44 Abbildungen,
Format: 11 x 16,5 cm, Hardcover 14,90 Euro
ISBN: 978-3-9813568-5-4
Bestellungen ab 8.4.19: Verlag der rügendruck gmbh
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