Comic 200 Jahre Theater Putbus

Erlös soll dem Schauspielhaus zugutekommen

„Woran liegt das, dass der Altersdurchschnitt der Besucher des Theaters Putbus höher als in anderen Teilen der Bundesrepublik ist? Sind nur noch reife Insulaner und Touristen am klassischen Kulturleben in Putbus interessiert? Das Theaterprogramm bietet meines Erachtens für jede Altersgruppe etwas. Und dieses einzigartige historische Haus selbst ist doch schon Grund genug, die Aufführungen zu besuchen. Unabhängig von der Coronakrise wird dieses klassizistische Kleinod nun im Juli zweihundert Jahre alt“. Gedanken von Reyk Höhne als der vom Landkreis Vorpommern-Rügen für die Planung der Baumaßnahmen beauftragte Bauingenieur von der Ingenieur-Büro Höhne GmbH & Co. KG.

Fürst Malte zu Putbus ermöglichte mit seinem visionären Tatendrang, dass im Juli 1820 das erste Schauspiel „Das Leben ein Traum“ in dem zunächst als Sommertheater konzipierten Gebäude am Markt, Ecke Alleestraße, aufgeführt werden konnte. Wie es zum Bau des Theaters kam, dass es kurze Zeit später schon wieder umgebaut wurde und weitere 56 Jahre später sogar als Kirche umfunktioniert werden sollte, wissen sicher nur die Interessierten. „Es gibt zwei inte­ressante Publikationen zum Gebäude. Das ist zum einen die ,Dokumentation zur Restaurierung 1992 – 1998‘ eines Autorenkollektivs und ,Ein Schauspielhaus zwischen Himmel und Meer – 200 Jahre Theater Putbus auf Rügen‘ von Holger Teschke. Für den Interessierten sind das zweifellos zwei sehr gute Quellen“, weiß Reyk Höhne. Die moderne Technik hat auch im Theater Einzug gehalten. Ein neuzeitliches, begehbares Schaufenster vor dem Theatercafé im Obergeschoss mit einem filigranen Vordach ist ein Hingucker geworden. Als zeitgemäßer Ersatz für die Darstellung des Theaterprogramms auf wehenden Fahnen oder flatternden Bannern ist das Schaufenster mit einem Mediagrid ausgestattet. Dieser zu 80 Prozent transparente Bildschirm informiert täglich von 6 Uhr bis 23 Uhr über das Theaterprogramm – mit stehenden und auch bewegten Bildern. Was an anderen renommierten Theatern in Europa auch nach und nach zum Außenequipment gehört, ist hier in Putbus als architektonisches Element bereits vorhanden und durch die Transparenz so ziemlich einzigartig. Gute 400.000 LEDs sind in der Schaufensterscheibe enthalten und strahlen TÜV-geprüft zum Markt. Mediatektur nennt man die Verschmelzung der Darstellung von medialen Inhalten als Element der Gebäudearchitektur.

All die geschichtlichen und baulichen Details zum Theater sollen – beginnend bei Fürst Malte bis hin zur Gegenwart und sogar der nahen Zukunft – nun in einem leicht verdaulichen und unterhaltsamen Print in Form eines Comics dargestellt werden. Die Comicform – dabei gilt das „Mosaik“ als Messlatte – soll auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Mit integrierten QR-Codes sollen weitere Details bzw. Originaldarstellungen interaktiv gezeigt werden. „Viele Jugendliche von der Insel Rügen feiern zum Beispiel ihre Jugendweihe in diesem altehrwürdigen Gebäude, ohne sich vielleicht darüber bewusst zu sein, in welch großartigem Musentempel man hier weilt. Den Jugendlichen und jung gebliebenen Insulanern und Gästen, Besuchern des Theaters und der Insel Rügen soll das Comic in fantasievoller Form die Geschichte des Hauses nebst Anekdötchen näher bringen“, wünscht sich Reyk Höhne. Der Bauingenieur gehört neben der Oyeblick GmbH aus Bergen als Betreiberin des Mediagrids im Schaufenster zu den Initiatoren dieses Vorhabens. Das Comic selbst, die Recherchen, Zeichnungen, Stories werden vom Künstler-Duo Saurer und Albers aus Norddeutschland entwickelt. Sie haben bereits etliche Geschichtscomics realisiert. Unter anderem waren sie mit dem Luther-Comic erfolgreich – mit Übersetzungen in vielen Ländern der Welt. Aber auch der alte Fritz, der Reformator Bugenhagen, das Schweriner Schloss, die Wartburg, verschiedene Rheinburgen, selbst Karl Marx, Martin Luther King und viele andere wurden von den Beiden „verarbeitet“. Da für den Druck bei der Traditionsdruckerei rügendruck putbus und die Implementierung der QR-Codes einschließlich der technischen Randbedingungen des Comics Zweihundert Jahre Theater Putbus noch Mittel benötigt werden, bitten die Initiatoren um Spenden. „Der Fördervereins des Theaters unterstützt die Aktion und stellt bei Bedarf eine Spendenbescheinigung aus. Wenn genügend Geld zur Realisierung des Vorhabens zusammengekommen ist, soll der Erlös aus dem Verkauf des Comics dem Theater zugutekommen, um das eine oder andere Corona-­Loch zu stopfen“, hofft Reyk Höhne, dem die Geschichte des Hauses sehr am Herzen liegt.

Kontoinhaber: Förderverein Theater Putbus
Bank: Sparkasse Vorpommern
IBAN: DE65 1505 0500 0834 3801 02
Verwendungszweck: Comic
BIC-/SWIFT-Code: NOLADE21GRW
bei der Sparkasse Vorpommern

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