Friedrich schaut aufs Kap

Lebensgroße Skulptur des Künstlers Thomas Jastram eingeweiht

Anlässlich des 250. Geburtstages des berühmten Malers Caspar David Friedrich wurde eine lebensgroße Skulptur am Aussichtspunkt zwischen Peilturm und dem Fischerdorf Vitt feierlich eingeweiht. Es ist, was den Romantiker Friedrich betrifft, die zweite Skulptur, die der Künstler Thomas Jastram auf Rügen hinterlässt. In Lauterbach (Putbus) wurde bereits im März das erste Denkmal enthüllt. Es zeigt die Ankunft des Malers auf Rügen, während nun die zweite Figur den schauenden und verweilenden Caspar David Friedrich zum Vorbild hat.
Zur Enthüllung am 5. September wimmelte es von Gästen am Hochufer. Bei Kaiserwetter hielt Prof. Hannes D. Knapp, Vorsitzender des INSULA RUGIA e.V. die Festrede. „Friedrich kam sieben Mal nach Rügen, darunter vier Mal nach Wittow“, so der Geobotaniker und Landschaftsökologe. „Bei seiner 4. Rügen-Reise 1806 zeichnete er Arkona aus verschiedener Perspektive, und seine letzte Rügen-Zeichnung zeigt einen Landstreifen bei Glowe mit Blick nach Arkona. Sie entstand auf seiner siebenten und letzten Rügen-Reise am 28. Juni 1826.“
Beim anschließenden Empfang in der Kulturscheune verwies Knapp auf ein weiteres Projekt von INSULA RUGIA zum Friedrich-Jubiläum: Eine Bildergeschichte der sieben Rügen-Reisen des Malers. Das Buch dazu wird im November erscheinen.

Der Bildhauer Thomas Jastram war mit seiner Frau persönlich angereist, um die Statue einzuweihen. Bevor aus dem Friedrich aus Gips, der in seinem Hamburger Atelier in vielen Monaten Arbeit entstand, ein Friedrich aus Bronze werden konnte, musste ihn der Bildhauer übrigens zersägen. Hände und Beine wurden im Atelier abgetrennt. Danach fuhr Jastram die Einzelteile der Skulptur 500 Kilometer mit dem Auto
nach Dresden. In der Kunstgießerei Gebrüder Ihle wurden die Teile in Silikon abgeformt, mit Wachs ausgestrichen und mit Gips und Ziegelmehl zu Gussformen verarbeitet. Metallbildner und Kunstformer Thomas Ihle, ein Meister seines Faches und langjähriger Partner von Jastram, hatte den Bronze-Friedrich übrigens persönlich nach Rügen gefahren. „Ich bin selbst aus Dresden, wo auch Friedrich oft war“, erzählt Thomas Ihle. „So wird man Teil von einer großen Geschichte. Das ist schon ein besonderes Gefühl.“

Viele Menschen waren an diesem Projekt beteiligt. Dazu Prof. Hannes Knapp in seiner Festrede: „Im Namen von INSULA RUGIA danke ich Dr. Carmen Kannengießer und Wolfgang Kannengießer für die Initiative und euer Engagement in diesem Projekt, dem Tourismusverband Rügen, der Gemeinde Putgarten und Bürgermeisterin Iris Möbius, der Tourismusgesellschaft Arkona und Andreas Heinemann für die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung, dem Vorpommern-Fond und Staatssekretär Heiko Miraß sowie allen Spendern, die das Projekt finanziell ermöglicht haben.“

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