Am Kap Arkona im Sanddornrausch

Unternehmerpärchen tischt Produkte aus der Zitrone des Nordens auf

Rügens Nordkap. Die Luft riecht nach Meer. Der Wind fegt über das Land hinweg. Das Licht ist warm. Die Felder sind inzwischen abgeerntet. Wenige Menschen sind unterwegs. Zwei Leuchttürme ragen in den Inselhimmel, ein paar hundert Schritte weiter der Marinepeilturm. Die Küste fällt steil in die Ostsee ab, der Strand ist steinig, das Land flach. Es gibt vereinzelt kleine Ortschaften. Orangefarbene Beeren leuchten in der Abendsonne. Auf einer Fläche von rund 3,5 Hektar betreiben Christa und Ernst Heinemann in dieser Idylle eine Sanddornplantage. Doch die Freude ist in diesem Jahr gedämpft. Wo sonst jeder Strauch voll saftiger Beeren hing, trägt nun etwa nur noch die Hälfte Früchte. Die Ursache ist unklar. Ein Pilz? Wissenschaftler sind dabei, es herauszufinden. Ernst Heinemann hat eine andere Vermutung. Es könnte sich um ungünstige Umwelteinflüsse handeln. Er versucht, dagegen zu steuern und den Sanddorn zu retten. Denn immerhin ist der Sanddorn die Zitrone des Nordens. Er besitzt einen sehr hohen Anteil an Vitamin und gehört daher zu den Fitmachern Nummer eins. Man spricht sogar davon, dass der Muttersaft einer Grippeschutzimpfung gleichkommt. Ernst Heinemann möchte die Sanddornplantage in einen Wildfruchtpark umwandeln. Dabei hofft er auf Hilfe vom Land. Er denkt an Aronia, Holunder und die Kornelkirsche. Vielleicht kann er dem Sanddornsterben auf diese Weise entgegen wirken. Erste Versuche hat er in seinem Kräutergarten hinter dem Gutshaus auf dem Rügenhof in Putgarten gestartet. Ob es klappt? Ernst Heinemann ist optimistisch. Noch ist es für ein Fazit zu früh. Die ersten frischen Beeren landen alljährlich in seinem Sanddornlikör. „Den genießt man am besten pur oder als Digestif“, empfiehlt er. Die Ernte der sauren Beeren läuft derzeit auf Hochtouren. Weitere Früchte werden zu Säften, Aufstrichen und Tees verarbeitet. Erhältlich sind sie im Gutshausladen Rügen direkt, den Ernst Heinemann gemeinsam mit seiner Frau Christa betreibt – auch originell verpackt in einer Holzkiste.
Doch nicht nur ihre Sanddornerzeugnisse sind beliebt. Das emsige Unternehmerpärchen verarbeitet und verkauft alles, was in ihrem ein Hektar großen Gutshausgarten wächst und in den Gewässern rund um die Insel schwimmt. In ihrem Restaurant landen kross gebratener Fisch, Kürbisschnitzel und frisches Gartengemüse auf die Teller. Das isst man am besten im Garten hinter dem Haus und genießt dabei frische Meerluft und den Wind im Haar.

Weitere Informationen:
Tel.: 038391/439990
info@ruegen-direkt.de

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